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Öko-Modernismus: LOHAS für Pragmatiker
Ökonomie und Ökologie zu vereinen – das ist das größte Ziel beim Öko-Modernismus. Mit diesem Begriff lassen sich alle Versuche zusammenfassen, unser Wirtschaftssystem zu modernisieren und dabei gleichzeitig den Zustand der Erde im Auge zu behalten. Damit ist der Öko-Modernismus eine Verlagerung des Lifestyles of Health and Sustainability auf eine streng rationale Ebene. Die neuesten Entwicklungen in Green und Clean Tech lassen sich unter diesem Stichwort subsummieren. Gleichzeitig meint Öko-Modernismus einen Lebensstil, der von Nachhaltigkeit und Verantwortungsgefühl geprägt ist.

Besonders häufig trifft man den Öko-Modernismus bei Menschen in der Altersgruppe ab 50 Jahren an. Bei Frauen und Männern mit einem festen Wertekostüm, die sich der Nachhaltigkeit und Gesundheit verpflichtet fühlen – einem LOHAS 2.0. Ihr Engagement für die Umwelt ist nicht chic sondern alternativlos, Öko ist ihre wichtigste Modernisierungsaufgabe. Sie glauben an den Fortschritt und den Segen der Technologie, warnen allerdings selbst immer wieder vor überzogenen Erwartungen. Ihr Lebensstil ist nicht genussfeindlich – aber ihre größten Freuden beziehen sie aus nachhaltigen und sinnvollen Produkten. Eine Auswahl:

Puma befeuert Öko-Modernismus
Puma-Chef Jochen Zeitz rechnet damit, dass in zehn Jahren jeder Konzern seinen CO2-Ausstoß in seine Bilanz aufnehmen muss. Um auf eine solche gesetzliche Verpflichtung optimal vorbereitet zu sein, weist das Unternehmen heute schon aus, welche ökologische Belastung er mit seinem Wasserverbrauch und CO2-Ausstoß verursacht (http://vision.puma.com) Die Umweltbelastungen durch sauren Regen, Smog und Abfall sollen folgen. Die Produkte des Herstellers wird das in der Gunst der Öko-Modernisten und aller LOHAS nach vorne bringen.

Aus Aktionen mit Symbolcharakter wachsen neue Märkte
Mit der weltweiten Initiative „Vac from the Sea“ geht der schwedische Hausgeräte Hersteller Electrolux gegen die Verschmutzung der Ozeane vor. Partner des Unternehmens haben im Sommer 2010 Plastikabfälle aus sechs Meeren gesammelt, und Electrolux stellte daraus nun voll funktionsfähige Staubsauger her. Sie sollen das Kunststoff-Paradoxon verdeutlichen: Während die Ozeane voller Plastikmüll sind, herrscht an Land ein Mangel an recycelbarem Kunststoff für die Herstellung nachhaltiger Hausgeräte. Zur Serienreife reicht es noch nicht: Die bunten Sauger sollen versteigert und der Erlös in die Forschung und Entwicklung nachhaltiger Hausgeräte investiert werden (http://bit.ly/vacfromthesea).

Öko-Modernismus verändert die Tourismusbranche
Berghütten stehen ganz grundsätzlich für eine intakte Umwelt. Der Massentourismus kratzt allerdings an diesem Image. Mit der Neuen Monte Rosa-Hütte (www.neuemonterosahuette.ch) im Schweizerischen Wallis versuchen die Betreiber dem jetzt ein nachhaltiges Konzept entgegenzusetzen: Die CO2-Emissionen ihrer Übernachtungsgäste liegen etwa zwei Drittel unter den Werten anderer Hütten. Dafür wurde die Hütte technisch so gestaltet, dass diese 90 Prozent ihres Energiebedarfs eigenständig decken kann. Dies geschieht durch zahlreiche Solarpaneele, die Nutzung von Schmelz- und Abwasser und vor allem ein ausgefeiltes Computersystem. In diesem werden die Klima-, Gebäude- und Besucherdaten auf 2.883 Metern Höhe permanent eingespeist.

Nachhaltigkeit beginnt bei der Umverpackung
Wenn im Jahr 2012 die Pepsi auf den Markt kommt, die in PET-Flaschen aus 100 Prozent pflanzlichen Rohstoffen steckt, werden nicht nur Öko-Modernisten zugreifen. Das Unternehmen kommt dann nämlich ohne Erdöl als Grundstoff aus und verwendet statt dessen Naturstoffe wie Kiefernrinden – ein starkes Argument für alle LOHAS (http://bit.ly/pepsinaturplastik). Bei Danone revolutioniert man die Lebensmittelverpackung bereits in diesem Jahr. Seit kurzem ist ein Joghurt-Becher aus Polymilchsäure im Handel, den das Unternehmen zusammen mit der Umweltorganisation WWF entwickelt hat (http://bit.ly/danonepolymilch).

Trendkonsequenzen: Der Öko-Modernismus wird künftig gleichberechtigt neben dem chicen neuen Ökologiebewusstsein stehen, mit dem die LOHAS bekannt geworden sind. Dieser Trend geht über den Einkauf im Bioladen und den Verzicht auf die Fernreise mit dem Flugzeug weit hinaus. Er steht für eine Weltsicht, in der mit Hilfe von Technologie und Fortschritt auch die ökologischen Probleme der Erde in den Griff bekommen sind. Vor diesem Hintergrund wird sich der Öko-Modernismus in den nächsten Jahren zu einem Megatrend ausweiten.

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