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Der Mobilien-Trend: Neue Ansätze für das Multioptions-Wohnen
Die Flexibilisierung unserer Lebensentwürfe ist der Trend, der Architektur und Stadtplanung derzeit am meisten verändert. Theoretisch. In der Praxis zeigt sich, dass es noch immer die absolute Ausnahme im Immobiliensegment darstellt, wenn Mieter und Hausbesitzer ihre eigenen vier Wände immer wieder individuell den eigenen Bedürfnissen anpassen können.

Die Kinder ziehen aus und die Eltern möchten aus zwei kleinen ein großes Zimmer machen? Nicht möglich. Die Großmutter zieht ein und es werden ein neuer Schlafraum und ein neues Bad benötigt? Der Umbau gestaltet sich schwierig und aufwändig. Der Familienvater braucht ein Home Office? Am einfachsten wäre ein Umzug, denn nachträgliche Umbauten lassen sich mit der soliden deutschen Bauweise kaum vereinigen.

Anlass zur Hoffnung gibt ein Architekturwettbewerb aus Bremen. Hier hat der Senatsbaudirektor Franz-Josef Höing zusammen mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewoba fünfzehn Architekturbüros aufgefordert, bezahlbare Wohnungsformate mit einer flexiblen und elastischen Grundrissgestaltung zu entwerfen, mit denen bestehende Gebäude aufgewertet werden sollen.

Das Ergebnis ist etwa ein Entwurf des Berliner Architekturbüros BAR, bei dem sich ein neuer Kubus an einen alten Gebäuderiegel andockt. In diesem findet sich Platz für eine neue Miniwohnung, für einen großzügigen Arbeitsbereich oder einen sogenannten „Optionsraum“. In einem anderen Modell des Architekten Arno Brandlhuber lässt sich ein Teil einer Wohnung abtrennen, variable Wände ermöglichen eine komplette Flexibilisierung des Grundrisses.

Mehr Informationen zu diesem Projekt gibt es bei der Gesellschaft für Stadtentwicklung (www.gfs-bremen.de). Und auch die Bundesstiftung Baukultur widmet sich mit ihrer jüngst gestarteten Netzwerkinitiative „wieweiterwohnen“ der Frage, wie bezahlbarer Wohnraum mit baukulturellem Wert in deutschen Innenstädten in Zukunft aussehen kann (http://wieweiterwohnen.de).


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