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Telematik und vernetzte Navigation: Das denkende Auto von morgen spart Energie
Die Automobilbranche steht vor dem größten Entwicklungsshift ihrer Geschichte. Als Antwort auf die Endlichkeit des Erdöls wird zumindest übergangsweise damit gerechnet, dass die Elektromobilität manches Mobilitätsvakuum ausfüllen wird. Doch bei einer realen elektrischen Reichweite von rund 150 km wollen alle Fahrten künftig gut geplant sein. Helfen könnten dabei neue, smarte Assistenten und vernetzte Navigationssysteme, die als netter Nebeneffekt auch noch das automobile Infotainment gehörig beschleunigen.

E-Call: Die ersten Impulse in diese Richtung kommen allerdings aus einem Vorstoß der Europäischen Union. Diese plant, ein automatisches Notrufsystem (E-Call) für Neuwagen verpflichtend vorzuschreiben. Wie bei einem Handy ist dabei eine fest installierte SIM-Karte im Auto notwendig, die bei einem Unfall zuverlässig den Rettungsdienst herbeifunken kann. Um diese Kosten nicht alleine tragen zu müssen, planen die Autohersteller nun umfangreiche und kostenpflichtige Zusatzangebote rund um diesen Service. Alles was jetzt im Hinblick auf das E-Call entwickelt wird, wird auch dazu beitragen, die Fahrten mit dem Elektromobil der Zukunft komfortabler zu machen.

Telematikdienste: Die Reichweite der E-Autos wird auch auf absehbare Zeit noch begrenzt sein, zu teuer die Hochenenergiebatterien. Ob aber im Falle eines unvorhergesehenen Staus, trotz Steigungen oder Verkehrsbehinderungen das Ziel noch erreicht werden kann, werden wir künftig von unserem Telematik-Assistenten erfahren. Er berechnet exakt, bis wohin unsere Batterie reicht und erleichtert im Bedarfsfall das situationsgerechte Umsteigen in ein anderes Verkehrsmittel, nach Möglichkeit an einem Park&Ride-Parkplatz mit Ladestation.

Vorausschauassistent: Aus den Daten des vernetzten Telematik- und Navigationssystems filtert er Tempolimits, Staus aber auch enge Kurven und Abbiegungen auf der gewählten Strecke. Reicht das aktuelle Tempo aus, um diesen unvermeidlichen Bremspunkt zu erreichen, empfiehlt eine Anzeige, vom Gaspedal herunterzusteigen. Hat der Fahrer den Energiespar-Modus eingestellt, rollt er nun im Leerlauf ans Ziel. Künftig lässt sich per Wahltaster in der Mittelkonsole nicht nur eine sportliche oder komfortable sondern eben auch eine besonders effiziente Fahrzeugkonfiguration wählen.

Best Practice Vernetzte Navigation: Zu den ersten Autoherstellern, die solche denkenden Fahrzeuge anbieten wollen, gehören die Bayrischen Motoren Werke. Unter dem Namen Green Driving Assistent etwa verbirgt sich eine Verknüpfung von Onboard- und Offboard-Informationen mit dem Ziel bis zu 15 Prozent Energie einzusparen. Auch der Eco-Modus soll in den Fahrzeugen der nächsten Generation automatisch einschaltbar sein, wobei das Einsparpotenzial durch die „Leerlaufsegelfunktion“ nochmal bis zu 10 Prozent beträgt. Den Verzicht auf ein Stück Power im Eco-Modus belohnt BMW mit sogenannten Bonuskilometern. Je länger der Fahrer sparsam unterwegs ist, desto größer wird die angezeigte Reichweite.

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