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Shop-Meeting: Lokale Erlebniswelten im Einzelhandel
Je bedeutender der Megatrend der Globalisierung rund um den Globus wird, desto wichtiger wird die Installation lokaler Gegenwelten. Sowohl die Menschen, die sich als besonders heimatverbunden definieren als auch die modernen Business-Nomaden brauchen das Gefühl, einen Ort zu kennen, an dem sie zuhause sind.

Neben den eigenen vier Wänden wird dieser Ort in Zukunft auch im Einzelhandel liegen. Coffeeshops, die rund um den Globus gleich aussehen und uns so ein Stück Vertrautheit vermitteln sind das eine; die andere Umsetzung sind individualisierte Kiezgeschäfte mit hohem Lokalkolorit.

Learning: Die Einkaufsstätten der Zukunft sind Treffpunkte. Ihr Angebot reicht weit über die Befriedigung der reinen Konsumbedürfnisse hinaus. Entsprechend der angestammten oder angestrebten Käuferschicht sollte jeder einzelne Shop dem Menschen dabei helfen, sich zuhause zu fühlen und seine Community treffen zu können.

Das funktioniert im großstädtischen Lebensmitteleinzelhandel, wo es mit „Temma“ ein neues Pilotgeschäft der Rewe-Gruppe in Köln gibt, bei dem ein Sortiment von Bioprodukten, Naturkosmetika und vielen regionalen Produkten mit einem marktplatzähnlichen Bäcker-/Deli- und Café-Bereich kombiniert wird (www.temma.de); und es funktioniert in ländlichen Regionen, wo es die bislang 27 „Markttreffs“ in Schleswig-Holstein geschafft haben, sich als Dorfladen alter Provenienz mit neuem Add-on zu positionieren: Das Verkaufssortiment wird mit Serviceleistungen und Zusatzangeboten verschiedenster Art ergänzt. Zum Mittagstisch für Schüler und Senioren kommen hier die Paketannahme und der Medikamentenlieferservice (www.markttreff-sh.de).

In der überregionalen Gastroszene sammelt etwa Starbucks mit der Subbrand „15th Avenue Coffee and Tea“ neue Erfahrungen mit einer stark lokal verorteten Erlebniswelt. Unter diesem Namen nämlich hat der Coffeeshop-Gigant, der weltweit rund 16.000 Starbucks Filialen betreibt, einen kleinen Nachbarschafts-Café-Laden in Seattle eröffnet. Hier gibt es neben Live-Konzerten und Lesungen Kaffee aus handbetriebenen nicht voll automatischen Maschinen. Daneben Tee in verschiedenen Variationen sowie Bio-Snacks und hausgebackenen Kuchen. Das Unternehmen plant die Eröffnung weiterer Kiez-Filialen (www.streetlevelcoffee.com).

Der weltweit größte Restaurant-Betreiber McDonalds sammelt Erfahrungen auf dem Gebiet des Shop Meetings im größten Büroviertel Paris’, dem La Défense, in dem 180.000 Berufstätige ihren Arbeitsplatz haben. Hier hat der Burgerbrater die bislang erste Filiale eröffnet, die ausschließlich Salatvariationen, Wraps, verschiedene Cafés und kleine Desserts anbietet. Im „McCafé – cafés & salades live“ (www.mccafelive.com) gibt es weder Burger noch Pommes. Mit diesm Schritt setzt das Unternehmen konsequent auf die guten Erfahrungen, die mit den McCafés gesammelt wurden. Diese waren im Jahr 2010 für das größte Umsatzwachstum verantwortlich.

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