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Future Games: Die Wirklichkeit 2.0 in der Spielwarenbranche
Das Tal der Tränen scheint durchschritten, die Umsätze im Spielwarenmarkt steigen wieder. Doch während die klassischen Computerspiele im Museum verschwinden, erschließen die Hersteller von traditionellem Spielzeug immer neue Märkte. Eine neue Generation Älterer spielt gerne, doch das eigentliche Wachstum findet in den neuen High Quality Kinder-Märkten statt. Die Klassiker wie Lego, Steiff und Co. sind die Cross Innovatoren von morgen.

Mehr als die Hälfte aller Apps sind Spiele, selbst mit ihren 3D-Konsolen vermögen Sony und Nintendo nicht mehr an alte Glanzzeiten anzuknüpfen – der Datenskandal in den Online-Game Communities trägt das seine dazu bei. In Berlin zeigt ein hochgelobtes Computerspielemuseum.de die Games als Artefakte der Kulturgeschichte – und markiert damit einen Wendepunkt im Spielwarenmarkt: Mit klassischem Spielzeug lassen sich multimedial neue Welten erschließen. Es sind die Big Player, die neue Trends und Wünsche geschickt in innovative Produktwelten umsetzen und dabei zwischen erster und zweiter Wirklichkeit hin und her springen:

Cross Innovation Steiff: „Für Kinder ist nur das Beste gut genug“, lautet das Credo des Unternehmens Margarete Steiff. Wie eh und je fertigen die Giengener Tiere und Puppen zum Schmusen. Doch das ist längst nicht mehr alles. Den Crazy Rabbits, die seit Ostern 2011 in den Läden stehen, liegen Bastelbögen bei, aus denen die Kinder kreative Accessoires zaubern können. Indianerschmuck, Prinzessinnenkrone, Zauberstab, Sonnenbrille – die Zugaben eröffnen eine ganze Welt rund um das Kuscheltier. Zusätzliche Bastelbögen stehen seit kurzem unter www.steiff.com zum Download bereit.

Cross Innovation Käthe Kruse: Nachdem 2009 für den Klassikerhersteller Käthe Kruse ein schwieriges Jahr mit großen Umbrüchen war, zogen die Umsätze bereits 2011 wieder kräftig an. Elea, Sophie und Bambina heißen die Best Seller Puppen ohne viele Funktionen, die die Fantansie der Kinder anregen. Und während heute vor allem mit Puppenkleidung im Prêt-a-porter-Stil der Umsatz angekurbelt wird, plant Chefin Andrea-Kathrin Christenson für die Zukunft die Erweiterung des Sortiments in Richtung Wäsche, Schuhe und Heimtextilien. Zudem will man regional expandieren, um etwa die neue gehobene Mittelschicht in China als Käufer der Traditionsmarke im Puppengeschäft zu gewinnen.

Cross Innovation Märklin: Kürzlich erst aus der Insolvenz gerollt stellt man bei Märklin seine Innovationsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis: Neben einer App „MobileStation“ gibt es mit Märklin-TV ein überzeugendes Kundenbindungsinstrument im Internet und plant einen weitreichenden Ausbau der Werbemaßnahmen an Orten, wo Langeweile herrscht und Menschen sich die Zeit vertreiben.

Cross Innovation Lego: Mit Lego Robotertechnik und Lego Studios fing alles an, im letzten Jahr wagte das Unternehmen dann auch den Sprung in die Augmented Reality. An ausgewählte Mitglieder des Lego-Clubs hatte der Spielzeughersteller Boxen mit schwarzen und weißen Steinen verschickt. Aus diesen konnten die Lego-Fans verschiedene Symbole zusammenbauen. In eine Webcam gehalten verwandelten sich die Bauwerke mittels einer Microsite und Augmented Reality in ein Lego-Modell in 3D.

Cross Innovation Playmobil: Der größte Spielwarenhersteller Deutschlands zeigt mit seinen Produktneueinführungen, dass der Sprung in die Virtualität gelingen kann, ohne die Grundidee eines realen Welt-Abbilds zu verraten. Mit Licht- und Soundeffekten, magischen Münzen mit RFID-Kennung, Solar-Modulen, Leuchtkanonen und IR-ferngesteuerten Fahrzeugen beweist sich das Unternehmen als innovativer Spielwarenhersteller des 21. Jahrhunderts.

Trendkonsequenzen: Hohe Produktqualität, gesundheitliche Unbedenklichkeit und grenzenlose Kreativität – das ist der Dreiklang moderner Spielzeuginnovationen. Die Big Player im Markt beweisen, dass sie die Zeichen der Zeit erkennen. Ihre traditionellen Spielwaren sind der Schlüssel zu schier grenzenlosen Spiele-Universen. Innovationen entstehen vertikal und horizontal. Der Spielwarenmarkt der Zukunft lebt von der Verquickung realer und virtueller Spielewelten. Als perfekte Gamekonsole der nächsten Jahre erweist sich hingegen das Smart Phone mit seinen Apps.

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