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M-Learning: Die Zukunft der beruflichen Weiterbildung
Ein Unternehmen kann immer nur so schlau sein wie seine Mitarbeiter. Deshalb ist die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung entscheidend für die Zukunftsfähigkeit von Organisationen. In den letzten Jahren hat sich das e-Learning als fester Bestandteil dieses Wissens-Updates etabliert und erhält jetzt durch das Web 2.0 einen neuen Schub. Der Trend M-Learning beschreibt, wie Bildung und Weiterbildung sich den dynamischen Lebensentwürfen in einer hochmobilen Gesellschaft anpassen.

Der deutsche e-Learning Markt hat laut BITKOM heute ein Volumen von ca. 200 Millionen Euro. Er umfasst Lernsoftware, digitale Lerninhalte von professionellen Anbietern, Hardware sowie Investitionen für individuelle Business-Lösungen. Für die Unternehmen liegen die Vorteile der mobil und elektronisch gestützen Mitarbeiterqualifizierung auf der Hand – lassen sich so doch Reisekosten und Organisationsaufwand einschränken.

Die größte Bedeutung auf dem Feld der mobilen Bildung kommt bislang den klassischen Formaten zu: 74 Prozent der Unternehmen nutzen Web Based Trainings für Online-Schulungen, 61 Prozent setzen Computer Based Trainings ein. 41 Prozent der deutschen Top-500 Firmen haben bereits Videokonferenzen und virtuelle Klassenräume installiert, in denen die Lernenden direkt miteinander verbunden sind.

Unterwegs weitergebildet
Zu Weiterbildungszwecken wurden bislang mehr als 8.000 der insgesamt über 60.000 Mitarbeiter der Firma Content and Design Services (www.cognizant.com) aus Indien mit einem Videofähigen iPod ausgestattet. Im Verlauf eines Jahres haben mehr als 7.000 von ihnen erfolgreich eine Fortbildung mit diesem Gerät abgeschlossen. Durchschnittlich nahmen die Teilnehmer 27 Stunden im Monat an den Weiterbildungen teil, die sich aus iPod-basieren Lerneinheiten, LiveMeetings im virtuellen Klassenzimmer sowie einem Audio based Assessment und Online Verständnis-Tests zusammensetzten. Die Unternehmensleitung ist mehr als zufrieden: Eine abschließende Studie zeigt, dass sich nicht nur die Produktivität erhöht hat sondern zudem die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber.

Mobile Learning mit der App-Academy
Nike hat erste Erfahrungen mit dem Smartphone als mobiler Lernstation gesammelt. Das Unternehmen hat auf diese Art bereits 80.000 Vertriebspartner geschult. Die Teilnehmer konnten sich via iPhone App autonom über jede der Nike Kategorien (Schuhe, Kleidung und Ausrüstung) informieren und mit einem Fingerzeig Konsumentenprofile, Special Features und Produkt Benefits aufrufen, ein Fact Sheet abfragen und ein Produktvideo abspielen. Die beteiligten Partner zeigen sich in der Mehrzahl mehr als zufrieden mit dieser neuen Art der Fortbildung, die bei Nike unter dem Namen SKU Mobile (Stock Keeping Unit) geführt wird.

M-Learning für periodische Schulungen
Der e-Learning-Anbieter OnCampus.de, ein Zusammenschluss mehrerer Fachhochschulen, bietet für die regelmäßige Hygieneschulung im Lebensmittelbereich ein Online-Tutorial an, mit dem die Unternehmen ihrer Schulungspflicht nachkommen, ohne durch lange Abwesenheit ihrer Beschäftigten den betrieblichen Ablauf zu sehr auszubremsen.

Mobiles Lernen macht Studenten unabhängiger
Manche Lernerfahrung ist überhaupt nur in der Mobil-Variante zu machen: Über die Internetplattform „Remote Farm“ der Technischen Universität Berlin etwa können Studierende mit gefährlichen Stoffen experimentieren, mit radioaktiven Materialien zum Beispiel. In einem klassischen Labor würde die Universität solche Versuche nicht erlauben, so aber sind reale Physikexperimente zu jeder Tages- und Nachtzeit ferngesteuert möglich.

Trendkonsequenzen: Im Zuge der sich wandelnden Arbeitswelt wird lebenslanges Lernen immer wichtiger. Einmal erworbenes Wissen veraltet heute einfach zu schnell. Niemand kann mehr darauf vertrauen, mit der einmal abgeschlossenen Berufsausbildung oder dem Hochschulabschluss bis ans Ende des Berufslebens einen sicheren Job zu haben. Kontinuierliche Weiterbildung wird in Zukunft zum selbstverständlichen Teil der Lebensplanung werden und selbstverständlich in den Alltag integriert. Genau das funktioniert nur mit den neuen Möglichkeiten von M-Learning und vernetzter Weiterbildung. Die Unternehmen werden die flexible und technisierte Fortbildung ihrer Mitarbeiter mitorganisieren müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und ihr Wunschpersonal anziehen und halten zu können.

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