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LOHAS on tour: Öko-Luxus als neue Reise-Kategorie
Ein Leben im Einklang mit den eigenen Bedürfnissen und denen unserer Umwelt wird mehr und mehr zur Grundbedingung, die bewusste Reisende stellen. Und doch fehlte es bislang an glaubwürdigen LOHAS-Häusern. Unsere Beispiele zeigen, dass Öko-Luxus in den nächsten Jahren zu einer eigenständigen Kategorie in der Reisebranche werden muss.

Eine aktuelle Untersuchung des Deutschen Reiseverbands DRV kommt zu dem Schluss, dass das Thema Nachhaltigkeit zumindest in den Reisebüros noch immer nicht vollständig angekommen ist. Obwohl über 90 Prozent der befragten Reiseverkäufer demnach bekunden, dass die Tourismusbranche zukünftig mehr Verantwortung übernehmen soll, wird es den Vermittlern nicht ganz einfach gemacht. Denn gute Häuser in der Kategorie Öko-Luxus, wie die LOHAS sie lieben, sind noch rar gesäht. Wer es schafft, sich hier zu positionieren, kann stabile Umsätze generieren.

Häuser und Hotelanlagen der Kategorie Öko-Luxus definieren in Zukunft einen neuen Wachstumsmarkt.

Hotel Lefay, Gardasee
Ästhetik und Energieeffizienz in Einklang zu bringen ist das Ziel dieses Hauses. Das Luxus-Resort punktet mit einem aktiven Energiekonzept, mit dessen Hilfe sich jährlich über 1.100 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen einsparen lassen. Ein komplexes System, zu dem auch die mit Niedertemperatur betriebene Strahlungskühlung gehört, sorgt für eine Primärenergie-Einsparung von 47 Prozent. Im Sommer fließt dabei kühles, im Winter warmes Wasser durch Leitungen, die sich in den Zimmern unter dem Fußboden und in der Decke befinden. www.lefayresorts.com

Biohotel Tafernwirtschaft, Hohenbercha, Bayern
Die Gebäudehülle dieses Luxus-Öko-Hotels ist kompakt und sehr effizient gedämmt – ausschließlich mit nachhaltigen Materialien wie Zellulosefasern. Die dreifach verglasten, großflächigen Westfenster liefern einen großen Gewinn an Solarenergie im Winter. Im Sommer verschatten Apfelbäume die Fassade. Ein Biomassekraftwerk am Dorfrand versorgt das Anwesen mit CO2-neutraler Heizenergie. Somit gelingt es den Betreibern dieses Hotels den gesamten Energiebedarf für die 20 Zimmer aus regenerativen Quellen zu decken. Die Hotelbesitzer, Martina und Andreas Hörger führen darüber hinaus bereits seit Ende 90er Jahre in Hohenbercha ein Restaurant mit biologischer Küche. www.hoerger-biohotel.de

The Scarlet, Mawgan Porth, Cornwall
In diesem Hotel an der Nordküste Cornwalls wird der Innenpool mit Solarenergie beheizt, die Zimmerluft durch natürliche Ventilation gekühlt, Regen- und Duschwasser werden in den Toilettenspülungen wiederverwertet, die Dächer sind mit heimischen Grasnelken begrünt, um sie zu isolieren. Zudem recycelt man im Hotel Abfall, wo es möglich ist. Reste der handgemachten cornischen Seife landen in der hauseigenen Wäscherei, sofern sie die Gäste nicht im bereit gelegten Stoffsäckchen mit nach Hause nehmen. Im Restaurant stehen saisonale Gerichte auf der Karte, die Zutaten werden, wo es möglich ist, in der Region gekauft. Sogar die Kunstwerke sind regional: Fast alle Bilder und Skulpturen stammen von Künstlern aus Cornwall. www.scarlethotel.co.uk.

Kasten: LOHAS-Leute
Die Idee der Nachhaltigkeit zeigt sich im The Scarlet sogar bei der Mitarbeiterführung: Die Hosts, Gästebetreuer, übernehmen täglich oder sogar mehrmals täglich neue Aufgaben. Sie empfangen vormittags Gäste an der Rezeption, reinigen mittags den Naturpool und mixen abends Cocktails an der Bar. Die Identifikation und Motivation des Hotelpersonals ist an allen Ecken spürbar.

Theiner’s Garten Bio Vitalhotel, Gargazon, Südtirol
„Wir produzieren nur ein Fünfzehntel des Kohlendioxids eines Hotels vergleichbarer Größe und Ausstattung“, verlautbart Seniorchef Walter Theiner. Das gelingt mit Hilfe einer Kombination verschiedener innovativer Lösungen, darunter Solarenergie, Wärmepumpen und Abwärme. Und auch kleine Maßnahmen tragen charmant zur Umweltverträglichkeit bei. So wächst auf jedem Balkon eine Weinrebe. Sie schirmen die Sonne ab und verringern die Energie, die für die Kühlung benötigt wird. www.theinersgarten.it

Trend Learnings: Der Schutz der Umwelt hört da auf, wo der eigene Geldbeutel belastet wird. Diese Regel hat ihre Gültigkeit genauso verloren wie der Grundsatz, dass sich Lebenslust und Nachhaltigkeit ausschließen. Im Gegenteil wächst in den Städten rund um den Globus eine überaus Design- und Umweltaffine Zielgruppe heran, die sich in den nächsten Jahren für die neue Reise-Kategorie des Öko-Luxus begeistern lassen wird.

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